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Antonio Fian + Kollegium Kalksburg
aktuelles Programm: wurstfragen
droschl verlag



Dramolett trifft Wienerlied
Der Meister des Minidramas und die drei Weltweisen des Wienerlieds: Stets garantieren ihre gemeinsamen Auftritte ebenso hochkomische wie tiefschürfende Einblicke in Wesen, Wahn und Wirklichkeit des Österreichischen. Meister Fian wird vermutlich den ganzen Bereich Wurstfragen ausrollen, das Kollegium wird diese wie immer wider besseres Wissen partout nicht beantworten.

Antonio Fian

Fian ist in seinen Dramoletten extrem beleidigend, ungerecht, einseitig und gemein, schadenfroh, boshaft und auch bösartig, gewissermaßen alles, was beste Literatur auch sein soll.
Gustav Ernst

Das Unwichtige bedeutend machen, so bedeutend, dass eine Ode die angemessene Form ist, es zu behandeln, versteht Fian vorzüglich. Und doch hat man die Rechnung ohne den Fian gemacht, wenn man alles als heitere Etüden abtut. Der österreichische Charakter ist tief. Wo das Licht der Heiterkeit erstrahlt, ist der Schatten der Melancholie nicht weit.
Anton Thuswaldner . ö1 ex libris

Kollegium Kalksburg

Aus flaschengrünen Pathos-Splittern, präalkoholischer Aggression, postalkoholischer Weinerlichkeit und exzessivem Selbstmitleid erwuchsen monströse Wiener Gestalten, wie man sie seit den seligen Tagen eines Helmut Qualtinger nicht mehr vorgeführt bekam.
Samir H. Köck

... jetzt ist es ja auch schon wieder bald einige Jahrln her, dass der Herr Fian begonnen hat, mit dem Wienerlieddingldangltrio Kollegium Kalksburg zusammenzuarbeiten; und auch wenn diese die längste Zeit mit den Begriffen 'zusammen' und vor allem 'Arbeit' immer ihre profane Not hatten, so können die Damen und Herrn Publikum an solch einem Abend die Früchte des nicht immer gerechten, aber fast immer gerechtfertigten Fianschen Zorns ernten und schön schaun was dabei herauskommt …

Antonio Fian & Kollegium Kalksburg
Ö1-Zelt am Donauinselfest 2008:


1. Mai 2008



herr fian


Die Texte Antonio Fians sind, ähnlich wie bei Kollegium Kalksburg, geprägt von schwarzem Humor. Diese agieren im ständigen Spannungsverhältnis zwischen Literatur und Wirklichkeit, wobei der Autor stets mit der ganz alltäglichen Sensationsgier seiner potentiellen Leser spielt. Immer wieder wirft Fian ihnen Brocken um Brocken vermeintlicher Tatsachen als Köder hin, um sie schließlich in seinen raffiniert ausgelegten Textschlingen zu fangen und ganz der Fiktion auszusetzen. Das Publikum darf also gespannt sein, wie das Ergebnis dieser Zusammenarbeit letztlich aussehen wird. Unterhaltsam wird es auf alle Fälle. mt auf musicaustria.at Fians Dramolette sind ein wichtiges Moment der österreichischen Literatur, mehr noch: ein witziger Einspruch wider die Gegenwart, die Fians Ahnherr Kraus bekanntlich als Widerwart bezeichnete. Karl-Markus Gauß Fian ist so etwas wie der Manfred Deix der österreichischen Literatur. Wiener Zeitung

man kann nicht alles wissen

(Wirtshaus am frühen Nachmittag. Hinter der Theke der Wirt, Kreuzworträtsel lösend, davor, auf einem Barhocker, die Ellbogen auf die Theke gestützt, der einzige Gast, ein etwa dreißigjähriger Mann. Er trinkt sein Viertel Wein aus und schiebt das leere Glas Richtung Wirt.)

GAST: Gib mir noch eins.
(Der Wirt schenkt ein und stellt es ihm hin.)
GAST: Das ist jetzt das vierte, oder?
WIRT: Das sechste.

(Pause.)

GAST (trinkt, dann): Weißt du, was ich mich oft frage?
WIRT: Nein.

(Pause)

GAST: Ich frage mich oft: Wenn wir am Schwanz Augen hätten,
wären wir dann glücklicher oder unglücklicher?

(Pause)

GAST: Was meinst du?
WIRT: Weiß nicht.
GAST: Ich auch nicht.

(Pause)

GAST: Gefühlsmäßig würde ich sagen, unglücklicher, aber ich weiß es nicht.
WIRT: Man kann nicht alles wissen.

(Pause)

GAST (trinkt aus und schiebt das Glas Richtung Wirt):Gib mir noch eins.
(Der Wirt schenkt ein und stellt es ihm hin.)
GAST: Das ist jetzt das vierte, oder?
(Vorhang)

dienstlich

ja, ja, so lustig kanns schon zugehn!

Antonio Fian, geboren 1956 in Klagenfurt, lebt seit 1976 in Wien und kommentiert in unregelmäßigen Abständen das (in erster Linie) österreichische Kultur- und Geistesleben, wofür er 1990 den Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik erhielt. antonio.com / fian.at